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Bilder aus Stein

 

Pietra dura , die, italienisch, "harter Stein", allgemein gebräuchliche Bezeichnung für ein flaches, seltener leicht reliefartiges * Mosaik aus zu Plättchen geschnittenen Steinen (Marmor, Malachit, Perlmutt, Jaspis, Lapislazuli, Koralle etc.).

Pietra Dura ist eine aufwändige, fast vergessene Steinschneidekunst aus Florenz.Flache Bild-Elemente aus Steinplättchen werden in vorher ausgeformte Vertiefungen einer Natursteinplatte so eingelegt und fixiert, dass daraus bildhafte Darstellungen entstehen. Anschließend wird die gesamte Platte solange poliert bis sie glänzend und fugenlos ist.

Wahre Meisterwerke vielfarbiger Mosaiken wurden seit der Renaissance in Italien aus wertvollem Stein geschaffen und traten von dort ihren Siegeszug durch Europa an.In opulenten Abbildungen erschließt sich die faszinierende Schönheit italienischer Prunkarchitektur und höfischer Möbelkunst. Zu den exquisitesten Kunstformen der italienischen Renaissance gehören Einlegearbeiten aus kostbaren Steinen; Pietra dura oder harter Stein genannt.

Die Verehrung der Antike und der Wettstreit mit ihr brachte im Rom des 16. Jahrhunderts eine wahre Wiedergeburt der Steinschneidekunst hervor. Seltene und teure Edelsteine mit ungeheurer optischer Intensität kamen zum Einsatz: Achat, Jaspis, Lapislazuli, Blauer Onyx, Jade und ausgesuchter Marmor wurden in zum Teil kleinste Schmuckplättchen geschnitten und zu fugenlosen, stark glänzenden Mosaikbildern gefügt.

Regelrechte Kleinodien an Möbeln, Fußböden, Wandverkleidungen und Ziergefäßen entstanden. Die Begeisterung für die neue Mode verbreitete sich im Nu über Italien und Europa und währte bis ins 19. Jahrhundert.Wichtigstes Zentrum dieser kulturellen Blüte aber war Florenz, so dass man Pietra Dura Arbeiten auch als „Florentiner Mosaik“ bezeichnete. Dort gründeten die Medici 1588 die namhafte Manufaktur, die dank der Kunstfertigkeit ihrer Meister drei Jahrhunderte lang Höchstleistungen der angewandten Kunst hervorbrachte.

Zum Unterschied von den meist aus Würfeln oder Stiften (Stiftmosaik) bestehenden Mosaiken sind Pietra Dura-Arbeiten aus verschiedenfarbigen silhouettiert geschnittenen Steinen zusammengesetzt und mit Mastixkitt oder dergleichen verbunden, ohne dass Fugen erkennbar sind. Das Zusammenfügen der Partikel geschieht wie bei einer Marketterie, nur dass kein Holz, sondern Steine Verwendung finden. Pietra dura wird auch als „commesso di pietre dure“ (italienisch, aus harten Steinen zusammengefügt) bezeichnet.

Die Technik, ornamentale, florale bzw. figurale Mosaiken aus Marmor und Schmucksteinen herzustellen, wurde in der Renaissance neben Turin vor allem in der Werkstatt des Großherzogs von Florenz angewendet. In der Art gibt es u.a. Antependien und Wandbilder sowie Platten für Buffets, Tische, Gräber usw. Jedes Kunstwerk ist ein handgefertigtes Unikat mit unvergleichlicher Austrahlung und Schönheit.